SHANGHAI | STADTPLAN 1928 
– PLAN OF SHANGHAI –

© 2025 Peter-Alexander Möller


KULTURVERSTEHEN


Einblick haben – oder:

Über 100 historische Fotos aus dem Shanghai der frühen 1930er Jahre erzählen mehr als 1.000 Worte


Ein Beitrag in Bild und Text zum Hineindenken

in ein China der Moderne


VVB Laufersweiler Verlag, Gießen


ISBN 978 3 8359 8888 0


UNDERSTANDING CULTURE


Have an insight – or:

Over 100 historical photos from Shanghai in the

early 1930s tell more than 1,000 words


A contribution in image and text to reflect

into a China of the modern age

Legend to the map | DOWNLOAD

Dies Shanghai-Buch ist zweisprachig (dt./engl.) und für Sie ab Juni 2025 im gewohnt bekannten Buchhandel erhältlich oder kann bevorzugt über den VVB Laufersweiler Verlag bestellt und direkt nach Hause geliefert werden.


VVB LAUFERSWEILER VERLAG

T  +49 641 5 59 98 88  |  E  mail@vvb-laufersweiler.de

P


International Settlement and French Concession

1920

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A


PLAN OF SHANGHAI 1928

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M


International Settlement and French Concession

1935

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Zu diesem Buch


Wie es sich bei einem attraktiven Vorhaben mit Anspruch gehört, wo aus einem Vielerlei gezielt Einzelnes herausgesucht, zusammengetragen und zu guter Letzt zu einem Ganzen zusammengefügt wird, unterscheidet man ANLASS von GRUND und MOTIV.

 

Und, weil das Anschauen und die Lektüre dieses Buches seinem Leser etwas Interessantes geben, Interesse wecken und natürlich auch Vergnügen und Genuss schenken soll, scheint es mir angebracht, Ihnen am Ende dieser Einleitung ein paar Hinweise zu geben, wie dieses Buch für Sie aufgebaut ist.

 

Zunächst zum ANLASS | Mehr als 100 historische Fotos waren mir, solange ich mich zurückerinnern kann, bereits als Kind immer wieder eine Freude, ein altes Fotoalbum aus den frühen 1930er Jahren (1932–35) und im Besitz der Familie behutsam und stets in Verbindung mit einer gewissen Ehrfurcht aufzuschlagen. Erst Jahrzehnte später kam das Interesse an einer Ahnenforschung hinzu und dieses wiederum stand in enger Beziehung zu einem im tiefen Innern verwurzelten hanseatischen Denken. Und darüber ergab sich letztendlich diese ganz spezielle “Hamburger Shanghai-Geschichte“, getragen von Widerstandsfähigkeit, Geschmeidigkeit, Anpassungs- und Durchsetzungsfähigkeit, Lösungsorientierung, Kreativität und Mitmenschlichkeit – und zwar ereignete sich diese lange bevor es Ende Mai 1986 zur Städtepartnerschaft und Kooperation der beiden Städte kam: der Freien und Hansestadt Hamburg und der Weltstadt Shanghai.

 

Schließlich aber kam der Anstoß von außen, als ich von mehreren Seiten darauf hingewiesen wurde, dass diese Fotos von dem alten China und Shanghai etwas ganz Besonderes und kulturell wertvoll seien. Und somit reifte der Entschluss, sie in Form dieses Buches zu publizieren und damit zu erhalten und einem größeren Publikum / seiner Leserschaft zugänglich zu machen.   


Zum GRUND | Es geht um eine gewisse Elastizität, Selbstregulation und Widerstandsfähigkeit – im einzelnen Menschen sowie auch in der Gesellschaft.

      Mittlerweile haben wir das industrielle Zeitalter verlassen und leben spätestens seit Mitte der 1970er Jahre in einer postmodernen Zeit und Welt mit einer zuletzt über global liberalisierte Handelsbeziehungen bislang weitgehend offenen Gesellschaft. Dies betrifft zum einen uns als Gesellschaft und zum anderen uns selbst als autonomes Individuum, welches sich in diese Welt hineinbewegt, agiert und zweckrational oder moralisch handelt.

      Doch die sog. westliche Moderne hat an Robustheit eingebüßt, ist vulnerabel geworden und es zeigt sich, dass man in einer offenen Gesellschaft nicht nur Subjekt des Geschehens ist, sondern genauso auch zum Objekt werden kann. Man ist oder kann womöglich etwas ausgesetzt sein, das man selber nicht steuern kann. Es können Verluste eintreten. Folglich galt und gilt nach wie vor, sich mit einer Resilienz krisenfest zu machen. Nicht mehr alle sind Gewinner, es gibt auch Verlierer. Je nachdem wie es sich einem auftut, mag dieses nüchtern gesehen wie eine Gewinn-Verlust-Rechnung anmuten.

      Aus einem von vornherein determinierten Narrativ heraus sind wir nicht unbedingt zum Ausbau einer resilienten und robusten Gesellschaft angeregt, sondern von der Tendenz eher mit einem Freund-Feind-Motiv in Verbindung gebracht, wonach stets der Andere dafür verantwortlich ist, dass es uns oder einem schlecht oder vulgo noch schlechter geht.

 

Ein Beweggrund dieses Buches ist es, dem Anderen und einer anderen Zeit ein menschliches Antlitz zu geben. Dieses geschieht hier u. a. anhand von historischen Bildern. Und es passiert weiter über einen mehrseitigen Brief, geschrieben im Jahr 1924/5 in Hankow inmitten Chinas, einem der gestern wie gegenwärtig bedeutendsten Finanz- und Handelszentren Chinas und heutigen Stadtteil Wuhans. Der Brief, verfasst von Ludwig E. Möller und zugleich dem späteren Fotografen, der in diesem Buch zusammengestellten Bilder, galt einem Familienangehörigen in der Heimatstadt Hamburg. Der Inhalt umfasst eine Zeitspanne von 1915–24, welche beileibe kein Zuckerschlecken gewesen war. Das gilt auch dann, wenn und weil Opferrolle und Subjekt nicht klar voneinander zu trennen sind.

      Die heutzutage immer wieder gescholtene Fortschrittsgeschichte bleibt – und sie ist von mir in diesem Buch angesprochen – eine offene Geschichte, und zwar selbst dann, wenn am Ende so etwas wie ein “skeptisches Fortschrittsprogramm“ dabei herauskommt und – das wiederum ist ganz modern – sich diese Geschichte weiter bis in unsere Zeit hinein fortpflanzt. Es gab und gibt Chancen und es gab und gibt Risiken, gestern ebenso wie heute.


Zum MOTIV | Heute, wie zur damaligen Zeit auch, waren und sind wir gleichsam mit einem “Risikomanagement“ konfrontiert – sowohl gesellschaftlich, als auch als Individuum –, welches uns in natürlicher Weise die Resilienz wie einen Schutzmantel bereithält. Damit unmittelbar verbunden ist die Prävention. Und ein Vorbeugen liegt ja ohnehin viel eher in unserer Hand als ein nachsorgendes Handeln. Dem nahebei stehen Begriffe wie nachhaltig, verlässlich und bezahlbar.

Ein vorbeugendes Handeln war und ist China aus seiner langen Kulturgeschichte heraus fürderhin keineswegs fremd. Darauf gehe ich an späterer Stelle im Buch genauer ein.

      Und zweifelsfrei kann man bereits heutzutage auf ein vielerorts hypermodernes China schauen. Aber man kann dabei noch genauer hinschauen, und zwar darauf, wie dieses große Land aus einer einst manifesten Multi- oder gar Polykrise und Zeiten tiefer Kränkungen samt einer Folge von geradezu nicht abreißender Traumata heraus es geschafft hat, sich aus eigener Kraft zu befreien und wieder herauszukommen.


Die Motivlage dieses Buches ist, zunächst einmal eine offene und zugleich neugierige Haltung gegenüber China einzunehmen. Eine Auffassung, welche von den Entwicklungen Chinas durchaus beeindruckt sein darf, sowohl was die mehr als 2.500-jährige Kulturgeschichte betrifft, als auch Chinas Gegenwart und Zukunft. Gute Beziehungen zueinander sind im Grunde immer besser und sie sind zunehmend noch wichtiger geworden – bilateral. Um diese erfolgreich führen zu können, ist allerdings ein vertieftes und differenziertes Verständnis von China in Deutschland vonnöten. Die hierzulande verbreitete Unkenntnis über die Kultur und Geschichte Chinas ist hingegen nach wie vor groß.


Zum AUFBAU DES BUCHES | Das Buch ist in den zentralen Teilen sowohl in Deutsch, als auch in Englisch geschrieben und beinhaltet einerseits einen Ausschnitt der persönlichen Geschichte des Hamburgers Ludwig E. Möller. Im 1924er Rückblick auf die vorangegangenen zehn Jahre geht es um Stationen und Situationen. Die Geschichte beginnt im Grunde am Heimatort in Hamburg und nimmt im Mai 1915 ihren erzählerischen Anfang und Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf in Galizien und genauer dem dortigen Teil der Karpaten. Sie entwickelt sich anschließend über Sibirien und geht von dort weiter nach China, um im Laufe der 1920er Jahre in Shanghai anzukommen. Es sind Stationen, welche in einem längeren Brief mitreißend und authentisch hautnah sowie in vielerlei Hinsicht ergreifend geschildert werden.

      Dieser Brief liest sich anschaulicher, wenn die darin genannten Namen für den Leser zugeordnet werden können. Daher werde ich die wesentlichen Personen vorher kurz namentlich einführen.


Gleichzeitig ist Ludwig E. Möller rund zehn Jahre später auch der Fotograf all der im Zentrum dieses Buches stehenden 112 historischen Shanghai-Fotos – aufgenommen in den frühen 1930er Jahren. Die genaue Anzahl und Reihenfolge der Seiten sowie die Anordnung und Beschriftung der Fotos darauf sind dem Original-Fotoalbum entnommen.

 

Das Buch enthält einen PROLOG. Mit Bezug auf die persönliche Ausgangssituation Ludwig E. Möllers samt seiner inzwischen gegründeten Familie wird dort anschaulich darauf eingegangen, warum er auf das Angebot der US-Amerikaner zum freien Geleit aus Sibirien nicht eingegangen ist und stattdessen mit seiner jungen Frau und gemeinsamer 1-jährigen Tochter sozusagen die entgegengesetzte Richtung nach China aufgebrochen ist. Maßgeblich geht es in dem Prolog dabei um die Situation im einstigen Deutschen Reich Mitte der 1920er Jahre sowie um Chinas Ausgangslage zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

 

Im EPILOG gibt dieses Buch einen groben Überblick über die weitere Entwicklung Chinas, beginnend mit der Zeit der Gründung der VR China im Jahr 1949 bis in unsere heutige Zeit der Moderne hinein.

      Am Beispiel der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird am Ende des Epilogs auf den nunmehr von China eingeschlagenen Weg eingegangen. Es geht dabei um ein zukunftsweisendes und notwendig eigene Wege gehendes Arrangieren mit seiner ureigenen über Jahrtausende gewachsenen alten chinesischen Kultur – und zwar einerseits. Andererseits wird auf die notwendig übernommenen, modernen naturwissenschaftlichen Errungenschaften des Westens eingegangen. Ein Vorgang, welcher unter konsequentem Einbezug westlicher Technologien ins heutige China im direkten Verbund mit westlicher Logik stattfindet.


Gelesen werden kann das Buch selbstverständlich wie man es gerne möchte: konventionell von Anfang bis Ende, von hinten beginnend nach vorne geblättert oder mittendrin, ausschließlich aufs Zentrum und die historischen Fotos fokussiert, mit oder ohne den “Hankower-Brief“, mit oder ohne Pro- und Epilog, aber nach Möglichkeit bitte niemals ohne das GELEITWORT.

 

Dr. Peter-Alexander Möller – im Februar 2025


Seit Ende Mai 1986 besteht die Städtepartnerschaft zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Weltstadt Shanghai.


Als Symbol der Städtepartnerschaft wurde von Shanghai den Hamburgern mitten in der City im Stadtteil Rotherbaum das Teehaus “Yu Garden“ als ein Geschenk errichtet und dient seit 2008 als ein Ort chinesischer Gastronomie und Kultur.


Das Teehaus-Ensemble und die zugehörigen Gartenanlagen sind im traditionellen Stil weitgehend dem berühmten historischen Shanghaier Vorbild YUYUAN nachempfunden – dem ältesten Teehaus Shanghais im Herzen des Sees (Huxinting).


Dort ist das Original über die Jiuqu-Brücke zu erreichen. Die Zickzack-Brücke hat neun Biegungen. Nach chinesischem Glauben können böse Geister nicht um die Ecke gehen und daher nicht zum Teehaus gelangen.


Das YUYUAN wurde zu Zeiten der Ming Dynastie errichtet. Yu bedeutet “Frieden und Gesundheit“ und Yuan ist der Garten. Es dauerte 18 Jahre (1559–77), bis dieser Garten vollendet war.


Dieses historische Shanghaier Original Teehaus ist ganzseitig unter den über 100 Fotos aus den frühen 1930er Jahren im Buch abgebildet.


BILDNACHWEISE ©

  • Aus den privaten Unterlagen von Alexander L. Möller
  • Mit freundlicher Genehmigung von der Hamburger China Gesellschaft (HCG) von und mit Quiyi Chen (Yu Garden) sowie in Vertretung der Copper House Team GmbH



Yu Garden – Hamburg Rotherbaum | Feldbrunnenstraße